Geschichte

Am Anfang war der Hirschensaal. Saal ist vielleicht übertrieben, weil das Wort an Glanz und Pomp erinnert. Bei einem Fassungsvermögen von 80 sitzenden oder 130 stehenden Personen ist eher die Verkleinerungsform angebracht. Am Anfang war also das Säli. Hier fanden schon in den 1920er Jahren Tanzanlässe statt. Der Saal diente zudem als Militärunterkunft, Speise- und Trinksaal für Viehhändler und Dorfvereine, als Ersatzgaststube während des Restaurant-Umbaus 1964/65 und als Abstellraum. Es ist ein Glücksfall, dass in den Jahren des Baubooms das Geld für eine Modernisierung des Anbaus fehlte und somit das Säli seinen ursprünglichen Charme behalten konnte. 1981 kommt es zu einer sanften Restauration: Die grau verfärbten Fleckenwände werden frisch herausgeputzt und ein neues Beleuchtungskonzept wird realisiert. Ruth’s grüner Daumen und ihr Flair für das Schöne tragen von nun an wesentlich zum speziellen Ambiente bei. Seit dem Jahr 2001 sorgen in den Wintermonaten diskrete Heizungsradiatoren für zusätzlichen Komfort. In der Zwischensaison verbreitet aber immer noch der alte Kachelofen angenehme Wärme.


Nach der Übernahme des Restaurants führte Res Dubach mit Ruth Gafner zwischen 1985 und 1995 jährlich einen bis zwei Anlässe (Filmvorführungen oder Konzerte) durch – auf eigenes Risiko.

Es war nach einem defizitären Jazz Konzert im Frühjahr 1995, als die HirschKU als Idee geboren wurde. Inspiriert von der Musik und der gemütlichen Atmosphäre, gelangten ein paar enthusiastische und angeheiterte Freundinnen und Freunde des Hirschens plötzlich zur Einsicht, dass es so nicht weitergehen konnte. Die Vision von einem Kulturtreffpunkt im unvergleichlichen Hirschen-Säli hatte sich in unseren Köpfen eingenistet, und bereits in der Nacht der Gründung stand der Name fest: HirschKU – Kultur im Hirschen.

Das Konzept war von Anfang an klar: Durchschnittlich einmal pro Monat organisieren wir einen Anlass, wobei das Verlustrisiko durch Gönnerbeiträge und nicht mehr vom Restaurant Hirschen getragen wird. Vor jeder Veranstaltung erweitern kulinarische Köstlichkeiten aus Resus Küche das kulturelle Angebot.

An einer offiziellen Gründungsversammlung beschlossen wir, Freunde und Bekannte mit dem Projekt bekannt zu machen und um finanzielle Unterstützung zu bitten. Das Echo war ermutigend, und wir machten uns an die Arbeit.

Am 19. November 1995 fand bei Schneetreiben das erste HirschKU-Konzert statt: Der legendäre, leider bereits verstorbene Akkordeonist Michel Besson sorgte für einen fulminanten Auftakt zu einer Erfolgsgeschichte. Auf ´Flügzüg´ im Februar 1996 folgten in den darauffolgenden Jahren Dutzende unvergessliche Veranstaltungen. Immer mehr Künstlerinnen und Künstler möchten gerne im Hirschensaal auftreten; es hat sich herumgesprochen, dass man an diesem speziellen Ort gut aufgehoben ist.

Dank der finanziellen Unterstützung unserer treuen und immer zahlreicher werdenden Gönnerinnen und Gönner können wir Anlässe von hoher Qualität durchführen. HirschKU ist ein Verein und wird getragen durch einen Kreis von Freiwilligen, die sich die anfallenden Arbeiten nach Möglichkeit aufteilen und sehr motiviert sind, das Projekt erfolgreich in die Zukunft zu führen.

2015 durfte Hirsch-Ku einen Impuls-Beitrag des Kantons Bern entgegennehmen, was für uns eine grosse Anerkennung unserer Arbeit bedeutet. Der Beitrag erlaubt uns, uns verstärkt als Filmveranstalter zu positionieren. So führen wir seit 2016 jährlich thematische Filmtage durch, die eine breite Perspektive auf ein aktuelles Thema bieten. An der Bar und beim Essen gibts Zeit und Raum für Diskussionen und Zusammensein.

Wir blicken nun, nach 20 Jahren HirschKu auf viele kleine und grosse Höhepunkte zurück. Auf unserer kleinen Bühne standen unter vielen anderen: Michel Besson, Clara Moreau, gpunkt, Büne Huber, Shoppers, Stiller Has, Hank Shizzoe, Gigi Moto, Vino Tonto, PVP, Asita Hamidi, Sureste Tango, Ania Losinger, AeschbacherXHägler, Daniel Woodtli Trio, Bänz Oester Quintett, Christy Doran's New Bag, Julian Sartorius mit Michael Flury, FM Trio, Schöftland , An Làr, Daniel Zisman Tango Trio, Les trois Suisses, Single Belles, Tinu Heiniger, Choro Alegre, Les Cerveaux lents, Julio Barreto, Rosebud, Nadja Zela, Open Season, Gebirgspoeten, Schertenleib und Jegerlehner, Claudia Bettinaglio, Shirley Grimes, Elina Duni, Colin Vallon, Patrice Moret, Norbert Pfammatter, Nilsa und Maning Nice, Mario Batkovic, Max Lässer, Markus Flückiger, Töbi Tobler, Patrick Somme, Dschané -chants tziganes mit Andrea Tsoro Panitz selig, Marianne Racine, Bettina Kloeti, Vera Kappeler und Urs Vögeli, Death Brothers, Mich Gerber und Andi Pupato, Kutti MC, Susanna Schwager, Peter Bichsel, Pedro Lenz, und viele, viele wunderbare Filme...