Filmzyklus: Macht und Not der vierten Gewalt
«Citizen Kane»
Wir eröffnen unseren diesjährigen Filmzyklus mit einem Meilenstein der Kinogeschichte – und werfen mit von Medienkonzernen getrübten Augen einen Blick zurück: Orson Welles fiktionalisierte mit «Citizen Kane» das Leben von William Randolph Hearst, des vielleicht einflussreichsten Medienmogulen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und brachte dabei die filmische Erzählstruktur für die damalige Zeit an ihre Grenzen.
Im Erscheinungsjahr ökonomisch ein Flop, wirkte der Film vielleicht gerade
deshalb ideell umso nachhaltiger und wird wiederholt zu den wichtigsten amerikanischen Filmen überhaupt gezählt. Bereits bei der Uraufführung gab es allerdings begeisterte Rezensionen, so schrieb etwa die New York Times: «Citizen Kane ist bei weitem der überraschendste und filmisch aufregendste Kinofilm, einer, den man nur alle Jubeljahre einmal finden wird. Tatsächlich kommt er dicht daran, der sensationellste Film zu sein, der je in Hollywood produziert wurde.»